Der Natur auf der Spur und Geschichte erwandern: Von Grafrath zum Teufelsstein Einladung zur Wanderung am 14. Okt. 2018 (ca. 11 km)

 Start/Ziel: S-Bahnhof Grafrath

  1. Wallfahrtskirche St. Rasso
  2. Unteralting – St. Mauritius
  3. Teufelsstein
  4. Toteisloch Tiefes Tal
  5. Burgstall Wildenroth mit St. Leonhard-Kapelle und Lourdes-Grotte
  6. Toteisloch Wolfsgrube
  7. Forstlicher Versuchsgarten (bis 17 Uhr geöffnet)

         Restaurant Dampfschiff

Wir treffen uns am Sonntag, den 14. Okt. um 11:00 Uhr am Bahnhof Grafrath. Die S4 kommt um 10:57 an.

Wir gehen durch die Fußgängerunterführung unter den Gleisen hindurch. Auf der anderen Seite wandern wir auf dem Bahnhofweg, der Bahnhofstraße, der Graf-Rasso-Str., der Kottgeisinger Str. (vorbei am Gasthaus Dampfschiff, in das wir am Ende der Wanderung einkehren werden) bis zur B471 zur Wallfahrtskirche St. Rasso.

Der Legende nach steht die Kirche an der Stelle, an der Graf Rasso um 950 ein Benediktinerkloster gegründet hat. Die Überlieferung besagt, dass er von der nahegelegenen Burg Wildenroth eine Lanze warf. Die Einschlagstelle sollte den Platz bestimmen, wo nach Gottes Willen das Kloster entstehen sollte. Die Lanze ist auch heute noch im Ortswappen von Grafrath zu sehen.

Wir überqueren die Bundesstraße und biegen in die Klosterstraße ein, dann  Adalmunt­straße, Kirchstraße bis zur Kirche St. Mauritius von Unteralting.

Die St. Mauritiuskirche ist eine Filialkirche der Marienkirche in Höfen. Das Patrozinium des hl. Mauritius, der ein römischer Märtyrersoldat war, ist seit 1524 gesichert. Der heutige im Kern spätgotische Bau aus der Zeit um 1580 wurde um 1780 barockisiert, 1825 abermals verändert und 1970 durchgreifend restauriert. … Die qualitätvolle Orgel stammt aus der Werkstatt von Georg Beer aus Erling. Auf ihr hat der Komponist Carl Orff als Junge gespielt, wenn er bei seinen Großeltern in Unteralting zu Besuch war.

Wir überqueren die Adalmuntstr und gehen auf der Krugstr. aus den Ort hinaus. Wir folgen nunder Markierung Grüner Ring im weißen Kreis durch den Mauernen Wald bis zum Teufelsstein. Schon von weitem sehen wir die Sitzbank vor dem Teufelsstein und kurz darauf entdecken wir direkt dahinter den Teufelsstein.

Der Teufelsstein ist ein Relikt der Eiszeit. Der Findlung wurde von den schmelzenden Eismassen an dieser Stelle zurückgelassen. Der Sage nach war dem Teufel die Kirche von Grafrath ein Dorn im Auge. Um sie zu vernichten, holte der Teufel einen großen Felsbrocken aus den nahe gelegenen Alpen, um damit die Kirche zu zertrümmern. Den Stein transportierte er auf seinen Schultern.  Da er sich durch das Gewicht des Steins tief niederbeugen musste, achtete er nicht auf den Weg und verlief sich. Als er eine alte Frau nach dem Weg zur Kirche in Grafrath frage, erklärte ihm diese, er sei noch weit von Grafrath entfernt und werde es heute auf keinen Fall mehr bis nach Grafrath schaffen.  Der Teufel wurde daraufhin so wütend, dass er den Stein mit aller Kraft auf den Boden schleuderte und wütend darauf herumtrampelte. An dieser Stelle liegt der Stein noch heute.

Auf dem Rückweg laufen wir zunächst durch den Wald und dann durch das offene Feld, laufen ein Stück auf der Straße, die von Unteralting nach Mauern führt und kommen zum Toteisloch Tiefes Tal.

Nur wenige hundert Meter vom Ortsende von Unteralting entfernt findet sich ein ungewöhnliches Geotop, das in einer spätmittelalterlichen Urkunde bereits als „Tiefes Tal“ erwähnt ist. Tatsächlich handelt es sich weniger um ein Tal als um einen ringsum geschlossenen Talkessel mit einem Durchmesser von bis zu 200 Metern und einer Tiefe von rund 20 Metern. Es entstand am Ende der letzten Eiszeit, als ein Teil des Ammerseegletschers durch Geschiebe vom abfließenden Hauptgletscher getrennt und mit Geröll überdeckt wurde. So hielt sich das „tote“ Eis noch lange Zeit. Als es später ebenfalls schmolz und das Wasser im Boden versickerte, blieb in der Landschaft die große, kesselförmige Vertiefung, ein sogenanntes Toteisloch zurück

Wir laufen an der Sportanlage vorbei und dann zur Amper. Auf der anderen Flußseite steigen wir auf den Kapplberg, auch Schlossberg genannt, zum Burgstall Wildenroth mit der St. Leonhard-Kapelle und der Lourdes-Grotte hinauf.

Burgstall Wildenroth, Gesamtansicht von Nordosten

Der ovale Grundriss des Berges hat eine Größe von zirka 100 auf 150 Meter. Keramikfunde aus dem 12. Jahrhundert weisen auf eine frühe Nutzung des Hügels zu kultischen Zwecken hin. Im Jahre 1900 hat der damalige Mühlenbesitzer von Wildenroth fälschlicherweise angenommen, dass hier die Burg des Rasso stand und errichtete an der höchsten Stelle des Hügels einen Stein mit der Aufschrift “Rassoburg 900”. Am früheren Standort der Burgkapelle erbaute er außerdem wieder eine Kapelle, die er seinen Namenspatron Sankt Leonhard widmete. Gleich daneben ließ er ein eisernes Kreuz aufstellen und direkt darunter befindet sich ein Lourdesgrotte, die der Höhle von Massabielle bei Lourdes in Südfrankreich nachgebildet ist.

Wir überqueren die B471 und besuchen dann das Toteisloch Wolfsgrube.

Mit mehr als 100 Metern Durchmesser und über 20 Metern Tiefe ist die Wolfsgrube ein eindrucksvolles Toteisloch. Auffällig sind ihre steilen Wände. Der Überlieferung nach, wurde diese kesselartige Hohlform früher als Fanggrube für Wölfe genutzt. Daher rührt der Name Wolfsgrube. Die Wolfsgrube entstand gegen Ende der letzten Kaltzeit am Rand des Isar-Loisachgletschers. Hierbei löste sich vom eigentlichen Gletscher ein Eisblock ab und wurde dabei als sogenanntes Toteis mit Geröll und Geschiebe überschüttet. Als das Eis schmolz, blieb die steilwandige und kesselartige Vertiefung des Toteisloches zurück.

Danach gehen wir weiter nach Norden, bis wir zum Forstlichen Versuchsgarten kommen.

im Forstlichen Versuchsgarten Grafrath erleben wir die Wälder Europas, Amerikas und Asiens an einem Fleck. Hier können wir über 200 fremdländische Baumarten bestaunen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Areal als Forstlicher Versuchsgarten angelegt, um die Eignung fremdländischer Baumarten für die heimische Forstwirtschaft zu beurteilen. Heute können hier Familien, Schulklassen und andere Besucher auf Entdeckungsreise quer durch mehrere Kontinente gehen und fremde Wälder durch vielfältige waldpädagogische Angebote hautnah erleben.

Nachdem wir den Forstgarten durchquert haben, erreichen wir wieder den Bahnhofsweg, den wir bereits vom Hinweg kennen. Er bringt uns zurück zum Bahnhof.

Wer es mag, kann anschließend noch zum Gasthaus Dampfschiff (ein im 19. Jahrhundert gegründetes See-Wirtshaus) fahren, um dort  mit uns einzukehren.

Zusammenfassung:

Termin:         Sonntag, d. 14. Oktober 2018, um 11:00 Uhr

MVV:            S4  Ankunft: 10:57 in Grafrath

Treffpunkt:  Am Bahnhof der S4 in Grafrath

Strecke:        S-Bahnhof Grafrath – Wallfahrtskirche St. Rasso – Unteralting – Teufelsstein – Toteisloch Tiefes Tal – Burgstall Wildenroth – Toteisloch Wolfsgrube – Forstlicher Versuchsgarten

Abschluß:     (wer es mag) Fahrt zum Restaurant Dampfschiff

Hinweise:      Die nächste Wanderung ist für Sonntag, den 9.Dez.  2018 angedacht. Der Termin kann sich noch ändern.

Die Weiterleitung dieser Einladung an private E-Mail-Adressen ist erwünscht. Allerdings darf die Wanderskizze nicht in Internetseiten veröffentlicht werden. Bei Verwendung dieser Einladung für die Öffentlichkeit bitte ich die Version ohne Wegeskizze bei mir anfordern.

Wir sind Menschen, die sich in ihrer Freizeit gelegentlich treffen, um miteinander zu wandern.  Die Teilnahme erfolgt auf eigenes Risiko, jegliche Haftung ist ausgeschlossen.

Autor
Beate