Rundwanderung von Stockdorf zum Forsthaus Kasten

Einladung zur Wanderung am 9. Dez. 2018 (ca. 8 km)
Wir treffen uns am Sonntag, den 9. Dez. um 11:00 Uhr am Bahnhof Stockdorf. Die S6 kommt um 10:54 an

Start/Ziel: S-Bahnhof Stockdorf

    1. Würm
    2. Grubmühl
    3. Forsthaus Kasten
    4. Hügelgräber
    5. Kirche St. Vitus

Wir treffen uns am Sonntag, den 9. Dez. um 11:00 Uhr am Bahnhof Stockdorf. Die S6 kommt um 10:54 an.

Die älteste Besiedlung wird durch ein Hügelgräberfeld der Bronze- oder Hallstattzeit bezeugt. Die 21 Grabhügel sind durch den Schutz des Waldes in gutem Erhaltungszustand. 1831 grub der Starnberger Forstmeister Freiherr von Metting zwei Grabhügel aus und fand ein Bronzebecken, ein Eisenschwert, Ringe sowie reich verzierte Radanhänger. Zusammen mit dem Gemeindeteil Buchendorf gehört Stockdorf zu den ersten Ausbausiedlungen der alten Römerstadt Gauting. Die Rodungen des für die Region damals typischen Eichen- und Buchenwaldes mit viel Graswuchs lassen sich auf die ersten Jahrhunderte nach der bayerischen Landnahme zurückführen und waren mit Ende der Agilolfingerzeit (788) bereits abgeschlossen. Der mittelalterliche Ortskern liegt unter der Bebauung südlich der alten St. Vitus-Kirche und stellt einen charakteristischen karolingischen Dort-Ort dar. …

Vom S-Bahnhof wenden wir uns in der Unterführung nach links Richtung Ortsmitte. Es geht etwas hinab, bevor wir bald nach rechts in die Waldstraße abbiegen. Dieser folgen wir stets. Am Hang stehen hübsche Häuser, darunter denkmalgeschützte Villen. Erbaut wurden sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts überwiegend von betuchten Münchnern, die ihr Geld vor der Inflation retten wollten. An der Kirche St. Vitus (erbaut 1953) erreichen wir den Ortsrand. Gleich nach dieser biegen wir links ab, ein markierter Wanderweg bringt uns nun zur Würm, an deren Ufer wir nun nach rechts entlang wandern. Wir halten uns stets auf den schönen Waldwegen in Ufernähe flussaufwärts, bis ein Zaun dies verhindert. Hier geht es nach rechts an diesem entlang und kurz hinauf. Wir biegen nach links in den breiteren Weg ein. An seinem Ende erreichen wir nach links Grubmühl.

Die Gegend um die Grubmühle hat eine Besiedlungsgeschichte, die bis in die Hallstattzeit zurückweist, wie die dort gefundenen Hügelgräber, wo bereits ein Bronzekessel geborgen wurde, beweisen. Aus dem Mittelalter sind außerdem noch einige Hochäcker erhalten. Der Ort wurde als grueb im Jahr 1399 das erste Mal urkundlich erwähnt, als Konrad von Preysing den Ort verkaufte. Der Ortsname bezeichnet eine Mühle, die an einem Feld liegt, das “Grube” hieß.  …

Wir überqueren die Würm, kommen zur Planegger Straße, folgen ihr wenige Meter und gehen auf der anderen Seite durch Wiesen in den Wald. Wir betreten hier den Forst Kasten.

Der Forst Kasten ist ein Stiftungswald im Eigentum der Stadt München. Der Forst ist auch unter dem NamenHeiliggeistwald bekannt.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1308, als ein Teil des heutigen Forstgebiets durch den Andechser Ministerialen Heinrich von Smiechen an das Münchner Heilig-Geist-Spital verkauft wurde. Von 1715 bis 1745 war der Forst Teil des kurfürstlich bayerischen Hirschjagdparks. Im Laufe des 19. Jahrhunderts begann man ähnlich wie im Kreuzlinger Forst die Bewirtschaftung von den ursprünglichen Buchen- und dann Eichenbeständen auf Fichtenkulturen umzustellen. Etwa seit 1990 werden die naturfremden, sturm- und schädlingsanfälligen Fichtenmonokulturen von den zuständigen Forstleuten wieder in ökonomisch und ökologisch wertvolle Mischwaldbestände umgebaut. Dies geschieht durch die Pflanzung verschiedener Mischbaumarten und deren Schutz vor existenzbedrohendem Rehwildverbiss durch scharfe Bejagung.

Jagdrevier Forst Kasten. Das Areal des Forst Kasten gehörte in früheren Jahrhunderten zum Forstenrieder Park, der früher eine wesentlich größere Ausdehnung als heute hatte. Der lange Zeit wilddicht eingezäunte Forstenrieder Park diente der Hege des Wildes und als Jagdareal der bayerischen Herrscher („Churfürstlicher Hirschjagdparque“, später „Königliches Leibgehege“). Bis zum Jahre 1796 umschloss der Park noch die ganzen Feldmarkungen von Neuried, Fürstenried, Forstenried, Solln und Warnberg und reichte im Norden bis zum Hirschgarten, „sambt darin begriffenen Lustschlössern Nymphenburg und Fürsten-Ried“.

Die Jagd galt in früheren Jahrhunderten als edelste Betätigung der Adeligen und diente der Lust, Stählung des Körpers und Vorbereitung auf den Krieg. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen groß angelegte Treib- und Parforcejagden in Mode: Je größer die Jagdgesellschaft und je mehr Wild zur Strecke kam, umso größer das Ansehen des Jagdherrn. Diese Jagdform erforderte neue Jagdanlagen, da die Reiter für den schnellen Ritt möglichst ebene und offene Gelände mit vielen Schneisen (Gestellen) benötigten. Wälder wurden speziell zu diesem Zweck hergerichtet.

Auf diesen schnurgeraden Wegen werden wir jetzt wandern. Auf dem Gautinger-Geräumt-Weg gehen wir geradeaus nach Osten und erreichen das Forsthaus Kasten.

Die Gründung der Gaststätte „Forst Kasten“ geht in das Jahr 1899 zurück. Der damalige Forstleiter gab Brotzeiten an die Wanderer ab.

Adventsmarkt im Forsthaus Kasten

An den ersten drei Adventssonntagen (2./9./16. Dezember) findet der alljährliche Adventsmarkt von 12-19 Uhr auf dem Gelände vom Forsthaus Kasten statt. Keramikwaren, Holzdekoration, Schmuck, Strick- und Häckelsachen sowie weitere handgefertigte Produkte werden auf dem Hobbykünstlermarkt von rund 40 Künstlern ausgestellt und verkauft – hier finden sich Weihnachtsgeschenke und Dekoration für die festliche Zeit. Auch die bayrischen Nordmann-Tannen, verteilt auf dem Gelände, sind als Weihnachtsbaum erhältlich.

Wir läuten die Weihnachtszeit ein mit Rotweinpunsch, alkoholfreiem Apfel-Holunder Punsch und einer Stollenparade bestehend aus verschiedenen traditionellen und modernen, handgefertigten Stollen des Hauses. Bei traditioneller Weihnachtsmusik, kleinen Schwedenfeuern und dem großen abendlichen Adventsfeuer kommt Weihnachtsstimmung auf.

Nach dem Bummel über den Adventsmarkt und der Stärkung mit Punsch und Stollen gehen wir auf dem Klaußner-Geräumt-Weg durch den Hochwald – ohne auf verschiedene Wegkreuzungen zu achten – bis wir zum Heilig-Geist-Geräumt-Weg kommen. Hier biegen wir nach links ab. An der Einmündung in das Planegger Sträßel sehen wir auf der linken Seite mehrere Hügelgräber.

Die älteste Besiedlung [Stockdorfs] wird durch ein Hügelgräberfeld der Bronze- oder Hallstattzeit bezeugt. Die 21 Grabhügel sind durch den Schutz des Waldes in gutem Erhaltungszustand. 1831 grub der Starnberger Forstmeister Freiherr von Metting zwei Grabhügel aus und fand ein Bronzebecken, ein Eisenschwert, Ringe sowie reich verzierte Radanhänger.

Wir biegen nach links in das Planegger Sträßel ein, an dem Hügelgrabfeld entlang bis zum Neurieder-Geräumt-Weg, in den wir nach rechts einbiegen. Wir erreichen wieder Stockdorf und gehen auf der Forstkastenstraße geradeaus, vorbei an verschiedenen Kreuzungen bis zur Krailinger Straße, die wir überqueren. Wir gehen über den Baierplatz. Hier sind wir in dem ehemalig mittelalterlichen Ortskern  von Stockdorf mit der Alten St. Vitus-Kirche.

Die älteste Erwähnung eines Kirchenbaus findet sich 1315 in der so genannten Konradinischen Matrikel, die eine Kirche zu Ehren des hl. Vitus in Stockdorf unter den drei Tochterkirchen von Gauting erwähnt. Ein Bericht aus dem Jahr 1560 spricht vom mangelhaften baulichen Zustand der Stockdorfer Kirche. Diese wurde wohl im 17. Jahrhundert durch einen  Neubau ersetzt. … Aus dem Jahr 1740 vermeldet die Chronik auch, dass in dem sehr armseligen Kirchlein St. Vitus jeden vierten Sonntag im Monat hl. Messe gelesen wurde. Dabei blieb es für lange Zeit, denn der 1911 gegründete Kirchenbauverein hatte „vor allem den Zweck, an den drei freien Sonntagen einen Geistlichen aus München zum Gottesdienst kommen zu lassen“ und natürlich zu bezahlen. Wegen Baufälligkeit brach man Mitte des 19. Jahrhunderts das Kirchlein ab und errichtete 1857 ein neues Gotteshaus mit 40 Sitzplätzen in der Form einer einfachen Landkirche mit Sattelturm. … Diese „Alte St. Vitus Kirche“ umgeben von einer kleinen Friedhofsanlage markiert auch heute noch den ältesten Stockdorfer Siedlungskern.

Auf der Bahnstraße gehen wir zurück zum Bahnhof.

Zusammenfassung:

Termin:         Sonntag, d. 9. Dez. 2018, um 11:00 Uhr

MVV:            S6 Ankunft: 10:54 in Stockdorf

Treffpunkt:  Am Bahnhof der S6 in Stockdorf

Strecke:        S-Bahnhof Stockdorf – Grubmühl – Forsthaus Kasten – Hügelgräber – Alte Kirche St. Vitus

Hinweise:      Die nächste Wanderung ist für Sonntag, den 10. Febr. 2019 angedacht. Der Termin kann sich noch ändern.

Wir sind Naturfreunde, die sich in ihrer Freizeit gelegentlich treffen, um miteinander zu wandern.  Die Teilnahme erfolgt auf eigenes Risiko, jegliche Haftung ist ausgeschlossen.

Autor
beate
Ort
Puchheim